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Ölspuren und Weihungen

In London hatte ich die einmalige Gelegenheit, in einem verlassenen Fabrikgebäude zu arbeiten, das hinter meinem Atelier in den Old Baths of Hackney Wick lag. Es handelte sich um eine industrielle Wäscherei, deren Hauptraum mit hohen Bogenfenstern von einer sakralen Atmosphäre durchdrungen war. Inmitten dieses Raumes entdeckte ich beim Wegschieben schwerer Metallplatten einen langen T-förmigen Schacht. Durch das Abmontieren der riesigen Heiztanks hatte sich der Schacht beim Abtrennen der Ölrohre mit dem auslaufenden schwarzen Treibstoff gefüllt. Mich faszinierte die Tatsache, dass in diesem "Tempel der Sauberkeit" solch eine Altlastenquelle entstanden war. Dies regte mich zu einer Reihe von Arbeiten an, in denen ich politisch-ökologische, ästhetisch-religiöse Gedanken zum Ausdruck brachte. Von einem ahnungslosen Zeugen meiner Experimente wurde ich wegen Ausübung satanischer Rituale bei der Polizei angezeigt.
(P.B.)


Bei einer solchen Arbeitsweise, die - auf der Ebene der Kunst - das Destruktive als Element eines konstruktiven, kreativen Prinzips einschließt und den schöpferischen Prozess als solchen zelebriert, konnte es schon mal zu Missverständnissen kommen. [...] In der Abgeschiedenheit der weitläufigen Halle und der verschiedenen Nebengelasse erarbeitete sich Pat Binder über das Hantieren mit zahllosen, der Nutzlosigkeit anheimgefallenen Gegenständen ein neues Gefühl für Raum- und Materialkonstellationen. ...
(G.H.)

Pat Binder

Kunstprojekte und -objekte, Installationen, Kunst im öffentlichen Raum, Kunst und Gedenken.

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